Hangflug an der Schwäbischen Albkante
Wer voller Hoffnung am Vorabend des geplanten Events einen Blick in den Wetterbericht warf, bekam nur einen ernüchternden Ausblick auf den nächsten Tag: grau, verregnet, kalt. Dass der kommende Tag sich zu einem absoluten Highlight der Segelflugsaison entwickeln würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Trotz der unsicheren Vorhersage versammelten sich die Piloten aus Hülben, Bad Saulgau und vom Rossfeld am Morgen des 13. Oktober 2024 zum Briefing für den geplanten Hangflugtag auf dem Segelfluggelände Hülben. Obwohl die Mädels und Jungs der drei Vereine zunächst in dichten, aufliegenden Nebel blickten, waren sie trotzdem nicht von ihrem knallharten fliegerischen Optimismus abzubringen, denn – immerhin der Wind blies optimal aus Westen gegen die Albkante.
Nachdem alle Teilnehmenden sich in unserem Vereinsheim eingefunden hatten, begannen wir mit einer theoretischen Einführung in die Technik des Hangfliegens durch Uli Schwenk, der uns für den Tag briefte. Gerade als die letzten Tassen Kaffee getrunken wurden, schenkte der Blick aus dem Fenster neue Hoffnung: die ersten blauen Flecken am Himmel waren zu sehen. Mit großem Elan ging es an den Aufbau der Segelflugzeuge. Nachdem die Flugzeuge von der ASK13 bis zum DuoDiscus aufgebaut und startklar waren, kitzelte es auch Uli in den Fingerspitzen, seine Eta aufzurüsten.
Endlich konnten wir in die Luft und versuchten, das am Morgen Gelernte in die Tat umzusetzen. Der Hang trug, die Aussicht war großartig und das Grinsen in den Gesichtern war riesig. Der Plan, ein Hangflugevent an der schwäbischen Alb durchzuführen, verfolgte mehrere Ziele: die Piloten hatten die Möglichkeit, die Segelflugsaison im Herbst zu verlängern, das fliegerische Wissen zu erweitern und das Gespür fürs Wetter zu trainieren.
“Durch das Fliegen in den vier Dimensionen perfektioniert man das präzise Fliegen, denn zu den drei Bewegungsachsen muss man auch die Zeit als vierte Dimension berücksichtigen.”
“Du musst dich beim Hangfliegen schon auch damit auseinandersetzen, wo der Wind herkommt, welcher Hang angeströmt wird und wo sich Wirbel bilden. Dann läufts auch.”
So simpel es auch klingt, wo Uli recht hat, hat er recht. Der Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen aller Beteiligten förderte die Weiterbildung an diesem Tag und der Austausch zwischen den Flugvereinen schaffte nicht nur neue Möglichkeiten, sondern erweiterte auch den fliegerischen Horizont. Was für den einen längst bekannt ist, kann für den anderen eine neue Art des Fliegens eröffnen und man entdeckt bekannte Umgebungen nochmal neu.
Mit Stolz und Freude können wir sagen, dass unser erster Hangflugtag in diesem Format ein voller Erfolg war! Die Kombination aus der Weiterbildung, dem Kennenlernen neuer Fliegerfreunde und der Vertiefung meteorologischer Kenntnisse machte diesen Tag zu einem Highlight der Segelflugsaison. Wir freuen uns bereits auf das nächste Event.
– Stay tuned!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die dabei waren. Ein besonderer Dank gilt Uli Schwenk und Philipp Vietzke für die hervorragende Organisation.
Text: Annika Wilstermann, Tobi Gerok
Fotos: Tobi Gerok, Philipp Vietzke